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Änderungen bei der Entsorgung von mineralischen Bauabfällen

24.08.2015

Ab 1. September 2015 kommt es bei der Erfassung und Entsorgung von Gipsabfällen, Künstlichen Mineralfasern (KMF) und Leichtbeton im Landkreis Fürstenfeldbruck zu diversen Änderungen.

Gipsabfälle werden künftig recycelt

Gipsabfälle wie Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten fallen insbesondere bei Renovierungs- und Abbrucharbeiten oder als Verschnitt beim Neubau von Gebäuden an. Bislang wurden die durch den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Fürstenfeldbruck (AWB) erfassten Gipsabfälle auf der Deponie Jedenhofen im Landkreis Dachau abgelagert, welche vom Gemeinsamen Kommunalunternehmen der Landkreise Fü̈rstenfeldbruck und Dachau (GfA) betrieben wird. 

Ab 1. September 2015 gehört die Deponierung von Gips der Vergangenheit an. Die Gipsabfälle werden künftig zu einer Gipsrecyclinganlage im Raum Leipzig transportiert und dort stofflich zu Recyclinggips aufbereitet. Der Recyclinggips wird anschließend in der Gipsindustrie u. a. zur Herstellung von neuen Gipsplatten oder von Formgipsen eingesetzt.

Das Recycling von Gips trägt zur Schonung des Naturgipsvorkommens sowie zur Schonung des Deponievolumens bei. Recyclinggips soll in Zukunft neben Naturgips und dem industriell gewonnenen REA-Gips zur dritten Säule der Rohstoffversorgung der Gipsindustrie werden.

Für die Abfallerzeuger im Landkreis Fürstenfeldbruck führt die Verwertung von Gips darüber hinaus zu einer kostengünstigeren Entsorgung. Ab 1. September 2015 gilt an der Bauschuttdeponie Jesenwang für Gipsabfälle eine Gebühr von 73 Euro gegenüber bisher 228 Euro pro Tonne. Bei Anlieferungen unter 100 Kilogramm beträgt die Gebühr künftig pauschal 5 Euro.

An den großen Wertstoffhöfen werden weiterhin Kleinmengen, d. h. maximal ein halber Kubikmeter, Gipsabfälle angenommen. Wie bisher wird dort eine Gebühr von 2,50 Euro pro angefangenem viertel Kubikmeter erhoben. Die gebührenfreie Abgabe bis zu einer Menge von 15 Litern Gips an den großen Wertstoffhöfen ist auch künftig möglich. 

Leichtbeton muss separat entsorgt werden

Wegen des beabsichtigten Recyclings von Gipsabfällen kann Leicht- bzw. Porenbeton an den großen Wertstoffhöfen nicht mehr zusammen mit Gips in einem Container erfasst werden. Die Annahme von Leicht- bzw. Porenbeton an den großen Wertstoff-höfen wird deshalb ab 1. September 2015 eingestellt.  

Diese Baustoffe können wie schon bisher praktiziert an der Bauschuttdeponie Jesenwang bzw. alternativ an der Deponie Jedenhofen im Landkreis Dachau angeliefert werden. Die Entsorgungsgebühr an der Deponie Jesenwang bleibt bei 228 Euro pro Tonne bzw. bei Anlieferungen unter 100 Kilogramm bei pauschal 17 Euro. An der Deponie Jedenhofen liegt die Gebühr bei 207 Euro pro Tonne bzw. bei Anlieferungen unter 100 Kilogramm bei pauschal 16 Euro.

Künstliche Mineralfasern (KMF) werden künftig verpresst

Künstliche Mineralfasern (KMF) wie Glaswolle oder Steinwolle aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck werden gegenwärtig auf der Deponie Jedenhofen abgelagert. Insbesondere zur Schonung des Deponievolumens sollen KMF künftig erst nach einer Verdichtung deponiert werden. Die in reißfesten Säcken verpackten KMF-Abfälle werden von einem beauftragten Unternehmen in einer Presse zu quaderförmigen Ballen verdichtet und anschließend in Folien eingewickelt.

Wegen der Verpressung und der damit verbundenen besonderen Erfassungs- bzw. Entsorgungslogistik ist die Annahme von KMF an den großen Wertstoffhöfen nicht mehr möglich und wird daher ab 1. September 2015 eingestellt. Annahmestelle für KMF aus privaten Haushalten oder aus sonstigen Herkunftsbereichen bis maximal zwei Tonnen pro Kalenderjahr bleibt die Bauschuttdeponie Jesenwang.

Bei Kleinmengen KMF bis 500 Liter ist es ausreichend die Abfälle in transparenten Kunststoffsäcken verpackt anzuliefern. Bei einer Menge über 500 Liter müssen die KMF-Abfälle in reißfeste und staubdichte Gewebesäcke verpackt sein. Diese KMF-Gewebesäcke sind zum Preis von 6 Euro pro Stück an der Bauschuttdeponie Jesenwang, an den großen Wertstoffhöfen in Fürstenfeldbruck, Germering (Starnberger Weg), Gröbenzell und Mammendorf erhältlich.

Die Annahmegebühren an der Bauschuttdeponie Jesenwang für KMF werden wegen des Zusatzaufwandes für die Verdichtung ab 1. September 2015 auf 352 Euro pro Tonne (bisher 228 Euro) erhöht; bei Anlieferungen unter 100 Kilogramm beträgt die Gebühr zukünftig pauschal 33 Euro.

Bei der Entsorgung von KMF gewerblicher Herkunft von mehr als zwei Tonnen pro Kalenderjahr ist wie schon bisher gemäß der Nachweisverordnung ein Entsorgungsnachweis für gefährliche Abfälle -  der elektronisch zu erstellen ist - erforderlich. Die betroffenen Firmen liefern die KMF-Abfälle in zugelassenen Gewebesäcken direkt an der vom Landkreis benannten Übergabestelle, wo die Abfälle verpresst werden, an. Bei Anlieferung an der Übergabestelle liegt die Gebühr für die KMF-Entsorgung bei 309 Euro pro Tonne; bei Mengen unter 100 Kilogramm bei pauschal 30 Euro.

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